Ich vermisse Dich.
So ungern ich das zugebe.
Wir brachen den Kontakt-
zu Deinem Schutz.
Meine Liebe hat Dich erdrückt,
Hat bewirkt, dass es Dir nicht gut geht.
Das erste Mal habe ich erlebt,
Was ich immer für ein Konzept hielt:
Bedingungslose Liebe. Zu Dir. Deinem Sein.
Einfach so. Einfach gewaltig.
Und Du? Hast auch Liebe gespürt.
Hast entdeckt, wie es ist, geliebt zu werden.
Ohne dafür leisten zu müssen.
Ohne für etwas anderes als Dein Sein geliebt zu werden.
Und das kann für Dich nicht möglich sein.
Auch weil Du es bei Deinem Partner so nicht erlebst.
Weil also nicht sein kann, was nicht sein darf,
Hast Du mich mit Verboten belegt.
Hast zu kontrollieren versucht,
Was sich nicht kontrollieren lässt: Die Liebe.
Hast wegzuschieben versucht,
Was Dich aus der Fassung bringt.
Und ich habe nicht gelogen:
Ich will nicht Dein Partner sein,
Nicht mit Dir das Bett teilen.
Nicht jemanden verdrängen, der Dir wichtig ist.
Ich liebe Dich nicht als Frau, als Körper,
Ich liebe Dich, weil Du die bist die Du bist.
Und ich habe gelogen:
Meine Liebe ist nicht bedingungslos.
Leider nicht. Ja, ich gebe zu, ich will Dich sehen.
Dir als Mensch begegnen, ohne Technik dazwischen.
Ja, ich habe gelogen:
Ich will mit Dir telefonieren. Mit Dir reden,
Ehrlich und direkt.
Kein Versteck suchen in einem Chat.
Wo Worte oft an dem vorbeigehen,
Was wir meinen, was wir sagen wollen.
Also liebe ich Dich nicht bedingungslos.
Bett nein, begegnen ja.
Das hat mich nun unseren Kontakt gekostet.
Zu Ende, was so magisch begann.
Du willst keine Nähe,
Ich will keine Verbote.
Du hast die Notbremse gezogen,
Obwohl ich es selbst war, der unseren Kontakt löste.
Du trautest Dich nicht, auszusprechen, was längst notwendig war.
Und so vollzog ich den letzten Akt der Liebe und brach mit uns.
Wir seien, so heißt es, Dualseelen.
Kommen, so die Meinung, aus einer Seele.
Ein Konzept, welches ich immer für eine platte Erfindung
Der Liebesindustrie hielt.
Ob es das gibt, oder nicht gibt, vermag ich nicht zu sagen.
In einem allerdings stimme ich dem Konzept zu:
Wir begegnen uns nicht fürs Bett, sondern um Heilung zu erfahren.
Und Du wurdest eine große Lehrerin für mich.
Ich lernte, dass es stimmt, was mir mein Lehr-Therapeut
seinerzeit sagte: Lieben kannst Du sie auch so, dafür
Musst Du sie nicht haben.
Ich hatte Dich nicht, habe Dich nicht und werde Dich nie haben.
Dafür liebe ich Dich.
Einfach so.
Haben, als Partnerin, muss und will ich Dich nicht.
Aber als meine Liebe habe ich Dich.
Jetzt weiß ich ja, dass es Dich gibt.
Irgendwo auf diesem Erdball gehst Du durch den Tag und
Verzauberst Menschen. Und ich muss jedesmal lächeln,
Wenn ich daran denke.
Und habe gelernt:
Weil ich Dich so sehr liebe, liebe ich mich selbst so sehr.
Du bist ich. Und ich bin Du. Also bin ich es, den ich liebe.
Und ich bin es, den ich endlich mal sehen will.
Es geht also nicht um den Kontakt zu Dir.
Es geht in Wahrheit um den Kontakt zu mir selbst.
Mich will ich sehen, mich will ich hören,
Mit mir will ich sein.
Das hast Du mir aufgezeigt.
Ich habe mich zu oft, selbst überhört.
Mein Ohr den anderen geliehen.
Mein Herz den anderen geschenkt.
Und zu selten mir selbst.
Jetzt habe ich es begriffen.
Jetzt habe ich zu tun. Und zu üben.
Jetzt geht es um mich, um meine gelebte Liebe zu mir.
Mit mir sein, um mit anderen sein zu können.
Wie gerne würde ich Dir jetzt DANKE sagen,
Wie gerne würde ich Dir sagen, wie sehr ich Dich für Deinen Mut,
Derart hart zu mir zu sein, liebe.
Ach ja, ich sag es einfach, weil ich damit sage, wie sehr ich mich selbst liebe.
Du wirst diesen Text nie lesen.
Weil dieser Text nur für mich selbst ist.
Du brauchst all das hier nicht, Du spürst die Energie dahinter.
Dieser Text ist wie dieser Blog für mich, um mir klar zu werden, was ist.
Dass ich Dir unendlich dankbar bin für alles,
Weißt Du.
Dass ich Dich liebe ist kein Wunder, wir sind eine Seele.
Dass ich es jetzt ausgesprochen habe, tut mir gut.
Und wer weiß,
Vielleicht passiert, was der alte Grieche Nicos einmal sang:
„Wenn Erd‘ und Stern‘ sich begegnen, umarme ich Dich leis‘.“
Oder wir begegnen uns. Live. Und werden weder Worte, noch Berührung brauchen.
Unser Blick,
Tief in unsere Augen,
Wird sagen, was wir schon lange wissen und zu selten spüren:
Alles Liebe.
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