Scheisse.
Bin auf dem Heimweg.
Von einem Umtrunk mit Hannes, den ich
einfach bewundere und lieb hab.
Weil er lebt, was
ich nicht kann: FAMILIE.
Er hat einen Sohn,
wenige Monate alt.
Eine Partnerin, seit
vielen Jahren.
Beide die Eltern
eines so süssen Kindes.
Hannes ist einer der
liebsten Menschen die
ich kenne. Ein Mann voller
Gefühl und Liebe für
seine Familie.
Auf dem Heimweg von unserem Umtrunk,
Hannes‘ und meinem,
torkle ich, leicht
angetrunken vom Leben und
von der Liebe meiner Begegnung wenige
Stunden zuvor,
über den Grazer Lendplatz.
Totale Stille. Ruhe.
Bis auf
die wenigen Verlorenen.
Die die hier sind,
die die nicht zu Hause sind,
weil dort
niemand auf sie wartet.
Da ist die Würschtl-Bude.
Die Verkäufern, die die Wurst
macht – sofern jemand sie will.
Rauchend, weil niemand mehr will.
Der Blick – stur in die Ferne.
Daneben der Typ;
der der wohl eine Wurst wollte, aber
nicht wusste für was.
Obwohl er Hunger hatte nach
dem Leben und der Liebe, aber
eine Wurst bestellte – gegen den
Hunger der EINSAMKEIT.
Gegenüber die Bank.
Die stille Frau auf der Bank,
die mit den unzähligen Tüten Ihre
geringe Habe verpackt in
Plastik, so wie vielleicht ihr Leben – verpackt
in unechtes, in Plastik und Illusionen,
im verzweifelten Traum von dem was immer
mehr Verzweifelte ILLUSION nennen und immer
weniger Mutige davon sprechen was es ist:
von der Liebe.
Wenige Meter weiter,
die knarzende Tür öffnet sich und gibt den
Blick frei auf das was es nicht gibt, wenn
man die Menschen fragt: Den Flur eines Puffs,
dessen Zimmer rechts und links die
Illusion versprechen von der heilen,
von der heiligen, von der satten Welt, die manche
noch nennen wie sie mal hiess: Die Liebe.
Die Tür knarzt und ein junger Mann, ein grosser,
ein schlacksiger Kerl tritt heraus, einer der bezahlt hat
für das was wir alle so sehnsüchtig wünschen, einer der
Geld gab für das womit andere mit ihrem Leben bezahlen,
für das was die Illusion davon ist, was wir alle
suchen und manchmal nicht finden, weil sie so nah ist, dass
wir sie kaum sehen: Die Liebe.
Und alle hier draussen sind wir Unterwegsige, sind wir Suchende,
sind wir Frustrierte, weil
wir längst den Glauben verloren haben an etwas was andere
LIEBE nennen.
Auf dem Weg nach Hause,
ein Ort an dem niemand auf uns wartet.
Nicht einmal wir selbst.
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